Kutaisi
Die Hauptstadt der Kolchis
„Als Sonnenland – Aia- bezeichneten die antiken Autoren die Ostküste des Schwarzen Meeres.“
Kutaisi ist die zweitgrößte Stadt Georgiens. Es liegt in der Kolchischen Tiefebene am Ufer Rioni- Flusses in Westgeorgien. Bis hierher war die Stadt im Altertum ab dem Schwarzen Meer schiffbar und hier gab es schon recht früh eine Handelsstadt.
Seine Geschiche soll bis in die Altsteinzeit zurückreichen. Als Stadt wurde es erstmals im 3.Jh. v. Ch. durch Apollonios von Rhodos in seinem Poem „Argounatika“ erwähnt. Die kolchische Hauptstadt Kutaisi, bezeichnet auch als Aia, besaß eine Akropolis, die sich auf dem Gora (Hügel) am rechten Rioni-Ufer erhob. Sie wurde von einer Bastion Ukimerioni geschützt, von der noch Reste geblieben sind.
Die goldene Zeit Kutaisis begann im 10. Jh. als Bagrat III. die georgischen Fürstentümer unter seiner Krone vereinigte. Als König Dawit der Erbauer im Jahr 1122 Tiflis vom arabischen Emirat befreit und der Stadt am Mtkwari wieder die alte Ehre einer Hauptstadt verliehen hatte, blieb Kutaisi nur als Hauptstadt Westgeorgiens.
1921 war die Stadt für 14 Tage der Sitz der Demokratischen Republik Georgien (1918-1921); aber am 10. Mai 1921 wurde auch Kutaisi von der Roten Armee okkupiert.
Heute befindet sich in Kutaissi der Sitz des Parlaments und ist die Metropole im Westen des Landes. Seit Mai 2012 tagt hier das Parlament Georgiens in einem von Licht durchflutetem Parlamentsgebäude.
In Kutaisi und seiner Umgebung gibt es viele Sehenwürdigkeiten, wertvolle Kulturdenkmäler, die zum UNESCO- Weltkulturerbe gehören. Kutaisi zieht mit seiner alter, georgischer, urbaner und moderner Architektur zahlreiche Touristen aus der ganzen Welt an.
Bagrati –Kathedrale
Bagrati- Kathedrale zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Diese majestätische Kathedarele „Maria Entschlafen“ wurde im Jahr 1003 vom König Bagrat III., auf einer Anhöhe, westwärts von Ukimerioni, erbaut. Für die Georgier bedeutet die Kirche als Sinnbild eines einheitlichen, christlichen Georgiens. Im Jahr 1696 wurde dieser eindrucksvolle Kirchenbau von Osmanen völlig zertört. Die heute bereits wieder rekonstruierte Kathedrale, die bei denkmalschützerischen Puristen große Debatte ausgelöst hat, sowie die Ruinen der Stadtfestung und des Königspalastes beeindrucken die Besucher sehr.
Die Klosteranlage Gelati
Die Klosteranlage von Gelati befindet sich in der Nähe der Stadt Kutaissi und gehört ebenfalls zum Weltkulturerbe. Das Kloster steht in direkter Sichtverbindung zur Bagrati-Kathedrale. Die Landschaft ist so prachtvoll, als wäre Gelati in die Natur hineingewachsen. Das schönste sakrale Bauensemble besteht aus drei Kirchen, einem Glockenturm und aus dem Gebäude der Akademie. Der Grundstein für die Akademie von Gelati legte König Dawit im Jahr 1106. Nach seinem Plan sollte dort ein zweites Athen entstanden. Hier wirkten bedeutende Gelehrte Georgiens. Die Kirchen beeindrucken die Besucher mit wertvollen Fresken aus 12.-17. Jh.
An der Nordwand der Gottesmutter Kirche ist das einzig erhaltene Portrait vom König Dawit der Erbauer. Sein Grab befindet sich nach seinem letzten Willen im Durchgang der Südtores.
Kloster Mozameta
Das Kloster Mozameta (deutsch. Märtyrer Kloster) liegt in der Nähe von Kutaisi.
Die Kirche (11.Jh) ist den Brüdern Konstantine und Dawit Mcheidze geweiht. Ihre Reliquien liegen in der Grab-Arche, der als Fuß hölzerne Löwen dienen. Einem alten Volksglaube zufolge beim Besuch der Kirche kriechen die Gläubigen dreimal unter dem Grab der Märtyrer, damit ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Der Altar befindet sich in Norden der Kirche.
Der Naturpark Sataplia
Das Naturschutzgebiet Sataplia liegt 10 km von Kutaisi entfernt. Es erstreckt sich über 330. ha auf den Hügen des Sataplia-Berges, eines erloschenen Vulkans.
Das Waldgebiet vereint seltene Vertreter sowohl der alpinen Flora als auch der wärmeliebenden subtropischen Pflanzen. Hier wachsen viele vom Aussterben bedrohte Baumarten. Im Inneren des Bergens findet sich eine ausgedehnte Karsthähle, mit der exotischen Stalakmiten und Stalagtiten. Zum Besichtigungsziel zählen die Fußspuren der Dinosaurier und versteinerte Reste des kolchischen Urwaldes.
Königspalast von Geguti
Die Ruinen des Schlosses im Dorf Geguti gehören der weltlichen Baukunst des mittelalterlichen Georgiens. Das im 17. Jh. von den Türken zerstörte Schloss liegt 7 km von Kutaisi entfernt in einem ehemaligen königlichen Jagdhaus am Rioni- Ufer. Das Königspalast Geguti umfasst mehrere Bauten aus unterschiedlichen Jahrhunderten. Zunächst entstand im 8. Jh. unter König Artschil ein zweistöckiges königliches Jagdhaus. Im 10. Jh. wurde es ein Teil des großen Palastgebäudes, welches im 12. und 13. Jh. ins große Schloss verwandelte und eine große politische Bedeutung hatte. Hier tagte der Staatsrat, hier erklärte König Giorgi III. 1179 seine Tochter Tamar zur Mitregentin.
Geguti Palast bildete eine Synthese östlicher, teilweise islamischer und bysantinischer Elemente in der georgischen Kunst und wies einen Parallel dem „Golden Palast“ in Kostantinepol auf.
Kurort Zkaltubo
Tskaltubo war der berühmteste Kurort zur Sowjetzeit. Die Sanatorien liegen in der Grüne, wo die Besucher durch die 33 bis 35 Grad warmen radonhaltigen Quellen körperliche Gebrechen, vor allem Gefäß- und Gelenkleiden, verschiedene Frauenkrankheiten sowie Herz-, Kreislauf- und Nervenerkrankungen behandeln lassen. Einer Überlieferung zufolge sollen schon die Krieger der KöniginTamar (12.-13.Jh) in den Thermalquellen ihre Wunden gepflegt haben.
Prometheus Höhle
Prometheus Höhle, eine Tropfsteinhöhle in Westgeorgien ist einer der größten in der Welt und hat viele unterirdische Flüsse. Es wurde 1984 entdeckt. Sie ist mindestens 50.000 Jahre alt. Der Höhlenkomplex besteht aus sechzehn riesigen unterirdischen Sälen, wo es 14°C kühle Luft herrscht. Die Grotte ist reich an zahlreichen Formationen und umfasst verschiedene Arten der Stalaktiten, Stalagmiten, Vorhänge, versteinerten Wasserfälle, Höhleperlen, unterirdischen Flüsse und Seen. Es gibt sogar ganze Tropfsteinwände.
Bei der Besichtigung gehen die Besucher den 1,4 km langen Weg zu Fuß. Am Abschluss können Sie eine 280-Meter-Bootstour auf dem unterirdischen See in der Höhle genießen.
Prometheus Höhle ist eine der populärsten touristischen Höhlen. Sie erfüllt alle Bedürfnisse der internationalen Tourismus-Ebene.
Die antike Stadt Wani
Wani ist eine altertümliche Stadt Georgiens. Auf einem Hügel oberhalb Wanis befand sich eine Siedlung, die aus dem ersten Jahrtausend vor Christus stammt. Ihre Blütezeit erlebte sie zwischen dem 6. und 4. Jh. v. Chr. Die archeologischen Ausgrabungen von Wani ergaben sensationele Funde: Es wurde eine Anlage der hellenistischen Tempelstadt von den Altaren und Tempeln, sowie einzigartige Goldfunde entdeckt. Zu Glanzstücken der Funde gehören eine ausgegrabene Skluptur eines Brönze-Jünglings Tamada (der Tischführer) und Nike, grichische Siegesgöttin.
Kazchi Säule
Kazchi Säule erhebt sich auf einem 40 Meter hohen Felsen. Das winzige Kloster aus dem 10 Jh. gilt als Säule des Lebens. Über eine eiserne Leiter ist möglich die Kirche zu betreten. Das Ensemble umfasste eine mittelalterliche Kirche, drei Einsiedlerzellen und einen Weinkeller.
Das Kloster mit seiner ungewönlichen Architektur ist eine tolle touristische Attraktion für Kultur- und Fotografiebegeisterten.
Begwerkstadt Tschiatura
Tschiatura, gelegen in engen Tal des Kwirila- Flusses ist eine kleine Industriestadt Westgeorgiens. In der Stadt wird Manganez abgebaut. Interessant ist die Stadt wegen der großen Zahl an Seilbahnen, die in der Sowjetzeit gebaut wurden und bis heute als öffentlicher Personennahverkehr dienen. Touristisch sehenswert und noch abenteuerlicher ist die Fahrt mit diesen Seilbahnen an den Felswänden entlang, die das Stadtzentrum im Tal, die auf den Felsen gelegenen Wohnsiedlungen und zahlreiche Bergwerkschachten verbinden. Es soll ca. 74 Seilbahnen geben, davon 26 sind Haupsehenswürdigkeiten der Stadt, die sich an der vielen Seilbahnstationen treffen und den Fahrgästen wunderschöne Blicke auf die Stadt bieten.
Okaze Canyon
Okaze Canyon ist heute ein beliebtes Ziel für Touristen geworden. Es liegt im Tal des Flusses Okaze. Wenn Sie einmal diese enge, tiefe Schlucht besuchen, vergessen Sie nie das Wunder der atemberaubenden Landschaft.
Der Fluss ist 14 km lang. Die Breite der Schlucht umfasst an einigen Stellen von 3-6 Meter bis 15-20 Meter. Die Tiefe reicht bis zu 100 Meter. Über dem Fluss Okaze gibt es einige Natursteinbrücken. Canyon ist reich an mehreren Wasserfällen.
Auf dem Boden der Schlucht gedeihen große Buchsbäume. Selbst das Tal ist mit Gestrüpp bewachsen.