Die Stadt Telawi
Weitläufig über den Hang des Gombori gestreckt, erscheint die kachetische Hauptstadt Telawi als beschauliche Kleinstadt. An der alten transkaukasischen Ost-West-Achse gelegene Stadt wurde erstmals im 2. Jh. von dem griechischen Geographen und Astronomen Claudios Ptolemaios erwähnt. Ihr Name leitet sich von Tela  (deutsch: Ulme) her. Telawi war Residenz der kachetinischen Könige kurzzeitig auch Haupstadt des Königreiches. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört eine achthundertjährige Morgenländische Platane, die Ruine der Zitadelle- Batonisziche, die erhalten gebliebene Residenz des letzten großen georgischen Königs Erekle II. von Kartli-Kacheti, der in seinem Leben über hundert Verteidigungskriege geführt hat. Sein militärischer Ruhm drang bis nach Europa, Friedrich der Große soll über ihn gesagt haben:
 "Im Westen bin ich, im Osten Heraklios!" Das mächtige Reiterdenkmal des Königs, mit dem Schwert in der Hand, steht im Zentrum von Telawi.
Sehenswertes sind auch viele kunstgeschichtliche Bauten in der Umgebung von Telawi.
 
Kreuzkuppelkirche von Kwetara
Die Reise bietet die Besichtigung von Kwetara, eines anmutigen Vierapsidenbaus (10.Jh.) an, dessen besonderes Merkmal türkisfarben glasierte Dachziegel sind. Die Kirche erhebt sich in einer atemberaubenden Landschaft, wo auch die Ruinen eines zweigeschossigen Palastes sind, der möglicherweise Residenz der kachetischen Könige war.
Dzweli und axali Schuamta
Schuamta bedeutet „ zwischen den Bergen gelegen“, was sich auf die sehr abgeschiedene und malerische Lage der Alt-Schuamta (georgisch: dzweli Schuamta) bezieht. Der Klosterkomplex umfasst eine Basilika des 5. Jh., eine Muttergotteskirche und eine Kuppelkirche mit Krypta, datiert auf das 7. Jh. Die Freskenfragmente in der Muttergotteskirche werden auf das 11. ­und 12. Jh. datiert.
Nach dem Niedergang von Dzweli Schuamta im 16. Jh gründete Königin Tinatin 3 km entfernt Neu-Schuamta (georgisch: axali Schuamta), nachdem ihr der Ort im Traum offenbart worden war. Den Innenraum der Kirche schmücken die Fresken aus dem 16. Und 17. Jh., darunter das Bildnis von Königin Tinatin  und ihres Gatten vom König Lewan I. an der Westwand. Das Grab von Königin Tinatin befidet sich auch auf dem Gelände des Klosters.
 
Kloster und Akademie Ikalto
Die Gründung des Klosters Ikalto führt auf die Dreizehn Syrischen Väter, in diesem Fall den Heiligen Zenon und damit auch auf die 6. Jh. zurück. Vielleicht stammt auch aus dieser Zeit der Ikalto- Klosterkomplex. Auf dem Gelände Ikaltos liegen auch die Ruinen des Refektoriums (8. / 9. Jh.) und der Akademie, die im 12. Jh. der berühmte Philosoph Arsen Ikaltoeli im Auftrag König Davit IV. des Erbauers gründete. Der Verwüster Kachetiens, Schach Abbas I., zerstörte 1616 die Ikalto- Akademie. Neben der Ruine sind die Reste eines Weinkellers und einer Kelterei zu sehen. Man erfährt, dass Weinbau und Weinverarbeitung zu den damaligen Lehrfächern gehörten. Zur Geschichte von Ikalto- Akademie gehört auch das Leben und Werk des georgischen Nationaldichters Schota Rustaweli (12. Jh.), der hier studiert haben soll. Die Kachetiner erzählen gern, dass Rustaweli das Schreiben seines weltberühmten Epos „der Recke im Tigerfell“ in der Ikalto Akademie angefangen hatte.
 
Die Alawerdi-Kathedrale
Zu den kunstgeschischtlichen Sehenswürdigkeiten gehört die Kathedrale von Alawerdi. Wo sich die kleine Georgskirche auf einem vorchristlichen Heiligtum im 6. Jh. befand, zieht heute weithin sichtbar die silbern schimmernde Silhoutte der Kathedrale aus dem 11. Jh. den Blick auf sich, die in eindrucksvollem Kontrast zur grünen Landschaft steht. Mit 50 m Kuppelhöhe ist sie der höchste Bau der mittelalterlichen Monumentalbauten Georgiens und erinnert unweigerlich an romanischen Kirchen und gehört sicher zu den schönsten Sakralräumen des Kaukasus.
 
Zinandali
Das fürstliche Weingut
Zu dem Ausflugsziel zählt das Museumhaus auf dem Weingut Zinandali vom Großfürst Alexandre Tschawtschawadze (1786-1846): ein repräsentatives Landhaus vom frühen 19. Jh. inmitten eines wunderschönen Parks im englischen Stil am Ufer des Flusses Kisis-chewi. Während des Spaziergangs im Garten besuchen Sie das Hausmuseum von der adeligen Familie Tschawtschawadze, wo Sie anschließend im Keller des Museums die verschiedenen Weine testen können.
 
Festung Gremi
Ein interessanter Teil der Reise ist die Besichtigung der Burg Gremi. Gremi, heute ein kleines Dorf, war im 16. Jh. eine anseheliche kachetische Hauptstadt. Das Zentrum der Stadt erstreckte sich am Fuße der Vorberge des Großen Kaukasus in der fruchtbaren Alasani-Ebene. Die Stadt besaß außer dem königlichen Palast noch Wohn- und Badehäuser, fünf Kirchen, eine Karawanserei, sowie einen Zollraum. Besser erhalten, als die Stadt, blieb die auf der Terasse eines Bergkammes gelegene Burg Gremi mit Erzengelkirche (1565), sowie einem  aus Backstein errichteten Wohn- und Wehrturm. Dem schwindelfreien Kletterer  bietet sich von der Turmspitze (mit Glockentum) ein weiter Blick auf das Alasani-Tal. Östlich unterhalb der Burg liegen ein alter Weinkeller und ein Museum. Im Hof von der Burg finden Sie auch ein Restaurant, wo Sie die kachetische Küche genießen können.
 
Nekressi
Ein weiterer Anreiz ist das auf etwa 900 m am Hang eines der Vorberge des Großen Kaukasus, inmitten von Wäldern gelegene Kloster Nekressi.  Heute einsam und entlegen. Früher war Nekressi (4.-17. Jh.) wie politisch, so auch ideologisch eine wichtige Stätte. Denn hier lag eine schon von Parnatschom, einem des legendären Heldenkönig der altgeorgischen Chronik, begründete Stadt Nelkarissi (daraus Nekressi). Seit dem 4. Jh. befand sich in Nekressi die Provinzialverwaltung der kachtischen Kirche. Das Nekressi Kloster umfasst heute mehrere kunstgeschichtliche Bauten. Dazu zählen: eine im 4. Jh nach Christus vermutlich über einer noch älteren masdaistischen Feurkulturstätte erbaute Kirche, die ungewöhnliche dreischiffige Basilika (6./7. Jh.), die Zentralkuppelkirche (8./9. Jh.), der Weinkeller mit großen Vorratsgefäßen in der Erde, das Refektorium, der Bischofspalast und der Turm (16./17.Jh.) mit einem weiteren Blick auf das Alasani-Tal.
 
Kwareli
Die Stadt Kwareli und seine Umgebung sind besonders interessant im Herbst zu besuchen. In Kwareli wird Wein und Weinbrand hergestellt. Die örtlichen  Winzer bieten den Besuchern Weindegustation an. Man hat die Möglichkeit bei den Bauernfamilien an der Weinlese teilzunehmen, was die Handarbeit bedeutet,  georgisches Brot (georgisch: Schotispuri) im georgischen Backofen (Tongefäß) zu backen und sich an der Vorbereitung der georgishen Dessert Tschurtschchela zu beteiligen. In Kvareli können die Besucher 7,7 Km lange Weintunel „Gvirabi“ besichtigen und anschließend verschiedene Weine kosten. In der Stadt Kwareli und in ihrer Umgebung gibt es auch viele Sehenswürdigkeiten: die Museen, Kwareli-See, Ilias-See, Kwarlis Festung (Kwarlis Ziche), Burg Gremi, das Kloster Nekresi. Vor allem kann man hier den atemberaubenden Blick über den Großen Kaukasus genießen.
 
Sighnaghi

Sighnaghi - die Stadt der Liebe, ihre mittelalterliche Stadtmauer mit ihren 28 Türmen aus dem 18. Jh., keineswegs für schmückendes Bauwerk errichtet, ist ein beliebtester Ort der Touristen und Urlauber. Die kleinste georgische Stadt  liegt in Terassen auf einem Hügel von den Bergen Kachetiens umgeben. Seine Häuser, die im 18. / 19. Jh erbaut wurden, sind im klassischen italienischen Stil. Die Häuser sind mit mediterranen und georgischen Elementen ergänzt und überraschen die Besucher. Sighnaghi bietet ein wunderschönes Panorama auf das Tiefland von Alasani und über die rund 4 000 m hohe, über viele Monate schneebedeckte Gipfelkette des Großen Kaukasus an. Der Ort ist bekannt für seinen Wein, den Sie bei einer Winzerfamilie probieren können, sowie für traditionelle Teppiche, die hier hergestellt werden. Sie können auch diese heimischen Manufakturen für Teppiche und Keramik besichtigen, bei einem Spaziergang die Stadt Sighaghi mit ihrer alten Architektur, Museen und einem Ethnographischen Park erkunden.
 
Das Bodbe Kloster
 Grabmal der Erleuchterin Georgiens
 
Das Frauenkloster Bodbe ist eines der berühmtesten Klöster im Land. Die im 9. Jh. erbaute Basilika wurde laut Überlieferung an der Stelle einer älteren Kirche errichtet, welche der König Mirian III. im 4. Jh. über dem Grabmal der heiligen Nino erbauen ließ, die das Christentum ins Georgien eingeführt hat. Hier liegt sie begraben. Im Inneren der Kirche sind die einmaligen Wandmalereinen erhalten, die neben Adam und Eva weitere Szenen aus dem Bibel darstellen. Die Ikone von Gottesmutter Maria, die kreuzweise zerschnitten worden ist, trägt noch die Spuren der „antireligiösen Propaganda“ der Kommunisten.
Im hinteren Hof des Klostergeländes führt eine Treppe vom Bodbe-Kloster durch einen kleinen Waldweg zur heiligen Qeulle. Dreimal Abtauchen, sowie das Trinken des Wassers, was zum rituellen Bad gehört, soll gegen Erkrankungen wirken.
 
Das Höhlenkloster Dawit Garedscha
Das Höhlenkloster Dawit Garedscha ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeit Georgiens. Es wurde im 6. Jh. n. Ch. von Dawit, einem der syrischen Väter, gegründet. Die Route nach Dawit Garedscha ist eine Fahrt duch Steppenlandschaft, vorbei man auch an zwei kleinen Salzwasser vorbeikommt und immer von Unmengen schöner und seltener Vögel begleitet wird. Die Klosteranlagen liegen tief in der Halbwüste und umfassen 19 Sakralbauten. Die älteste davon ist das Kloster Lavra, welches auf die Einsiedelei des Mönchs Dawits zurückgeht. Die Höhlen des Klosters sind mit einzigartigen Fresken ausgemalt. Um die se Höhlen zu besichtigen, ersteigen die Besucher den Berg Udabno (die Wüste). Von hier aus tut sich ein malerisches Panorama mit wunderschönen Landschaften und einen herrlichen Ausblick ins benachbarte Aserbaidschan auf.
 
Naturschutzgebiet Lagodechi
Der Naturpark von Lagodechi befindet sich in der Gegend des Städtchens Lagodechi an den Hängen der Vorberge des Kaukasus. Hier wachsen dutzende  typisch kaukasische Pflanzenarten. Größter See auf dem Naturschutzgebiet ist der Schawiklde-See. In der Nähe der aserbaidschanischen Grenze befindet sich die mittelalterliche Tamaris-Festung. Im Nationalpark können die Besucher ein paar Tageverbringen, um sich zu erholen. Sie können im Zelt oder in der Wetterstation Lagodechi auf  2000 m Höhe übernachten, auf dem Pferd reiten, entlang des Flusses Ninos-Chewi zu einem herrlichen Wasserfall wandern,  oder sich im Grünen der Landschaft entspannen.